UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR NEUROLOGIE

Klappbox: Gefäßerkrankungen - Erkrankungen der Hals-/Hirnschlagadern

Eine Einengung (Stenose) der Halsschlagader (Arteria carotis) ist die häufigste Gefäßerkrankung, die zu einem Schlaganfall führt, falls sie unentdeckt bleibt. Die Stenose befindet sich meistens direkt am Abgang des Astes der Arteria carotis, der das Gehirn mit Blut versorgt (Arteria carotis interna). Häufigste Ursache ist eine Arteriosklerose, bei der es zur Ablagerung von Cholesterin und anderen Fetten in der Innenwand des Gefäßes in Verbindung mit einer chronischen Entzündungsreaktion kommt. Seltenere Ursachen sind ein spontaner oder traumatisch bedingter innerer Gefäßwandeinriss (Dissektion) oder eine Gefäßentzündung (Vaskulitis) infolge einer Autoimmunreaktion.

Entgegen der ersten Vermutung führt eine Stenose der Arteria carotis interna nur selten infolge eines verminderten Blutflusses zum Gehirn zu einem Schlaganfall. Alle vier Schlagadern (Arterien), die das Gehirn mit Blut versorgen – rechte und linke Arteria carotis interna, rechte und linke Wirbelschlagader (Arteria vertebralis) – stehen im Schädel, noch vor Eintritt in das Gehirn, miteinander in Verbindung. Damit kann eine durch eine Stenose verursachte Minderdurchblutung in z.B. einer Arteria carotis interna durch die anderen Arterien kompensiert werden.

Schlaganfälle durch Stenosen der Arteria carotis interna entstehen in den meisten Fällen durch Gerinnsel (Thromben), die sich an der Stenose bilden und von dort mit dem Blut ins Gehirn geschwemmt werden. Erreicht der Thrombus im Gehirn eine Arterie, deren Durchmesser kleiner als der Thrombusdurchmesser ist, bleibt er stecken und „verstopft“ die Arterie. Die von dieser Arterie mit Blut/Sauerstoff versorgte Hirnregion stirbt ab – es entsteht ein Hirninfarkt – und der Patient/die Patientin zeigt Schlaganfallsymptome.

Letzte Änderung: 21.09.2022 - Ansprechpartner:

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