Leitsymptom Bewegungsstörungen
Bewegungsstörungen umfassen eine große Gruppe von (neurologischen) Erkrankungen, die durch eine Über- oder Unterbeweglichkeit, also Veränderungen der Motorik gekennzeichnet sind. Die Symptome können zittern (Tremor), Muskelsteifigkeit/Muskelverkrampfungen (Rigor oder Spastik), verlangsamte (Bradykinese), unkoordinierte (Ataxie) oder überschießende Bewegungen (Dyskinesien, Chorea, Myoklonien, Tics) als auch Verdrehungen (Dystonie) umfassen.
Einige Bewegungsstörungen sind eigenständige Krankheitsbilder, manche treten aber auch als Symptome anderer neurologischer und nicht neurologischer Erkrankungen auf. Sie unterscheiden sich aber nicht nur phänomenologisch, sondern auch erheblich in ihrem Auftreten, der Ursache, im Verlauf und in der Behandlung.
Die häufigsten Erkrankungen mit Bewegungsstörungen sind die Parkinsonsyndrome sowie verschiedene Zitter-Erkrankungen. Diese treten oft jenseits des 60. Lebensjahres auf, können aber auch deutlich jüngere Patienten betreffen. Viele (aber nicht alle) dieser Erkrankungen verlaufen voranschreitend, hieraus können Probleme wie Gangstörungen oder Stürze resultieren. Ursächlich gibt es sowohl vererbte Erkrankungen als auch sogenannte „multifaktorielle“ Ursachen, die noch nicht gänzlich verstanden sind.
Die Therapie richtet sich nach den speziellen Symptomen sowie der zugrundeliegenden Diagnose und kann medikamentös und nicht-medikamentös erfolgen. Insbesondere in der Behandlung der Parkinsonkrankheit und einiger Tremorformen konnten in den letzten Jahren und Jahrzehnten bedeutende Fortschritte erzielt werden. Hierzu zählen neben verschiedenen Medikamenten in Tabletten-, Spritzen- und Pflasterform auch operative Verfahren (tiefe Hirnstimulation, stereotaktische Neurochirurgie) oder Verfahren, bei denen Medikamentenpumpen zum Einsatz kommen, so dass für jeden Patienten eine individuelle Behandlung angestrebt werden kann.