Neurodegenerative Erkrankungen
Neurodegenerative Erkrankungen umfassen eine Vielzahl von Krankheiten, die durch den voranschreitenden Untergang von Nervenzellen des (überwiegend zentralen) Nervensystems gekennzeichnet sind. Dabei gibt es eine große Variabilität hinsichtlich der Symptome, des Erkrankungsalters und des zeitlichen Verlaufes. Viele dieser Erkrankungen treten in höherem Lebensalter auf, einige können aber bereits junge Menschen oder sogar Kinder betreffen. Manche neurodegenerative Erkrankungen sind rein genetisch bedingt/vererbt, viele andere treten jedoch „sporadisch“ auf und es werden verschiedene Auslöser („multifaktorielle“ Ursachen) diskutiert. Die bekanntesten und häufigsten Vertreter sind die Alzheimer- und Parkinsonerkrankung. Insbesondere durch den „demographischen Wandel“, also der zunehmend älteren Bevölkerung steigt die Zahl der Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen kontinuierlich.
Die Diagnose dieser Erkrankungen stützt sich auf die Ergebnisse aus einer ausführlichen Befragung der Patienten und ggf. der Angehörigen, einer neurologischen Untersuchung und je nach Krankheitsbild weiteren Tests, wie zum Beispiel einer speziellen neuropsychologischen Prüfung, MRT/CT von Kopf/Rückenmark, Nervenwasseranalysen oder auch spezialisierten nuklearmedizinischen Verfahren.
Durch intensive Forschung konnten bereits einige der Mechanismen verschiedener neurodegenerativer Erkrankungen entschlüsselt und Therapiestrategien entwickelt werden. Dennoch gibt es viele ungeklärte Fragen. Um die Diagnostik und Behandlung von Menschen mit diesen Erkrankungen weiter zu verbessern, arbeitet die Universitätsklinik für Neurologie eng mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und dem Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) zusammen.