UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR NEUROLOGIE

MD-DARS

MagDeburger DrAinage-Reserve-Score zur individualisierten, MRT-basierten Vorhersage der perivaskulären zerebralen Drainage bei Patienten entlang des Alzheimer-Kontinuums

Die neuen Amyloid-ß-Antikörpertherapien (Aß-Immuntherapien) zur Behandlung milder Formen der Alzheimer Erkrankung führten in klinischen Studien zu einem Abbau extrazellulärer Aß-Plaques und einem signifikant langsameren Fortschreiten kognitiver Defizite. Allerdings wurde als unerwünschte Therapiefolge bei 40% der behandelten Patienten und Patientinnen eine akute Hirnschädigung in Form von Hirnblutungen und Ödembildungen beobachtet, die sich bei einer magnetresonanztomographischen Untersuchung (MRT) als „Amyloid-related imaging abnormalities“ (ARIA) darstellen. Als wesentliche Ursache für das Auftreten einer ARIA, die mit Kopfschmerzen, Schlaganfällen und einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden ist, wird eine Störung des Abtransports toxischer Substanzen aus dem Gehirn, der perivaskulären Drainage, angesehen. Die Drainagestörung untersuchen wir in diesem Projekt nichtinvasiv mittels MRT. Dafür analysieren wir die Anzahl und das Volumen erweiterter perivaskulärer Räume, sowie die zeitliche Charakteristik des Signalzerfalls unter Verwendung der Methode der arteriellen Spinmarkierung (Abbildung 1). Unter Hinzunahme individueller MRT-Marker einer zerebralen Mikroangiopathie (Englisch: „cerebral small vessel disease“), wie zerebrale Mikroblutungen und Marklagerläsionen, die Hinweise auf den Grad der mikrovaskulären Integrität liefern, bestimmen wir den Drainage-Reserve-Score, der Patienten einer Alzheimer-Erkrankung, ihre Angehörigen und ihre behandelnden Ärzte und Ärztinnen bei der Abschätzung des individuellen Risikos zum Auftreten einer ARIA unter Aß-Immuntherapie unterstützen soll.

 

Darstellung verlangsamter Signalabfall bei Störung der perivaskulären Drainage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abbildung 1: Darstellung des verlangsamten Signalabfalls bei Patienten mit einer Störung der perivaskulären Drainage (CSVD, Englisch: „cerebral small vessel disease“) gegenüber gesunden Kontrollprobanden (KON). Modifiziert aus Neumann et al., Microvascular Impairment in Patients With Cerebral Small Vessel Disease Assessed With Arterial Spin Labeling Magnetic Resonance Imaging: A Pilot Study. Front Aging Neurosci 14, 871612, doi:10.3389/fnagi.2022.871612 (2022).

 

Projekt-Team

Dieses Projekt wird von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. und der Förderstiftung Dierichs über den Zeitraum 01.10.2022 – 30.09.2024 gefördert.

 

Referenzen

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Gueorguieva, I. et al. Donanemab Population Pharmacokinetics, Amyloid Plaque Reduction, and Safety in Participants with Alzheimer's Disease. Clin Pharmacol Ther 113, 1258-1267, doi:10.1002/cpt.2875 (2023).

Heidebrink, J. L. & Paulson, H. L. Lessons Learned from Approval of Aducanumab for Alzheimer's Disease. Annu Rev Med 75, 99-111, doi:10.1146/annurev-med-051022-043645 (2024).

Salloway, S. et al. Amyloid-Related Imaging Abnormalities in 2 Phase 3 Studies Evaluating Aducanumab in Patients With Early Alzheimer Disease. JAMA Neurol 79, 13-21, doi:10.1001/jamaneurol.2021.4161 (2022).

Muir, R. T., Ismail, Z., Black, S. E. & Smith, E. E. Comparative methods for quantifying plasma biomarkers in Alzheimer's disease: Implications for the next frontier in cerebral amyloid angiopathy diagnostics. Alzheimers Dement, doi:10.1002/alz.13510 (2023).

Solopova, E. et al. Fatal iatrogenic cerebral β-amyloid-related arteritis in a woman treated with lecanemab for Alzheimer’s disease. Nature Communications 14, 8220, doi:10.1038/s41467-023-43933-5 (2023).

Neumann, K., Günther, M., Düzel, E. & Schreiber, S. Microvascular Impairment in Patients With Cerebral Small Vessel Disease Assessed With Arterial Spin Labeling Magnetic Resonance Imaging: A Pilot Study. Front Aging Neurosci 14, 871612, doi:10.3389/fnagi.2022.871612 (2022).

 

Letzte Änderung: 22.07.2024 - Ansprechpartner:

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